Nachgefragt bei den Technologieführern im ARBERLAND: Glashütte Valentin Eisch, Eberhard Eisch

Kategorie: AllgemeinesAutor: Teresa KaißE-Mail: tkaiss@arberland-regio.de

Eberhard Eisch, Geschäftsführer

Die vergangenen Wochen haben unsere Welt zum Stillstand gebracht: Geschäfte, Schulen und Kitas wurden geschlossen, Veranstaltungen abgesagt, Büros und Produktionshallen standen leer. Trotz erster Lockerungen greifen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie immer noch massiv in unser aller Leben ein. Das Regionalmanagement der Kreisentwicklungsgesellschaft ARBERLAND REGio GmbH hat bei den Betrieben seines Technologienetzwerkes nachgefragt, wie sie die Krise erleben – und ob es ihnen gelingt, trotz aller Widrigkeiten positiv in die Zukunft zu blicken…

1946 gegründet, wird die Glashütte Valentin Eisch in Frauenau heute in dritter Generation von Eberhard Eisch und seiner Cousine Julia Eisch geführt. „Wir erleben sehr viel Verständnis und Unterstützung von Seiten unserer 40 Mitarbeiter“, resümiert Eberhard Eisch die aktuelle Situation im Betrieb. Nicht ganz selbstverständlich, herrscht als direkter Partner des leidenden nationalen wie internationalen Fachhandels doch Kurzarbeit: „Manche haben seit Wochen nur noch 60 Prozent ihres Nettogehalts zur Verfügung. Das ist auch für uns als Firmenleitung eine schwer erträgliche Vorstellung.“

Desinfektionsmittel, Atemschutzmasken, Mindestabstand und Acrylglasscheiben – Neben den getroffenen Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen wurden Arbeitszeiten flexibilisiert und Personalressourcen umgenutzt. Die Mitarbeiter waren gefragt, eigenverantwortlicher denn je zu agieren – mit erwartungsgemäß positiven Resultaten, wie Eisch im Hinblick auf die bewusst moderne Unternehmenskultur seiner Glashütte meint. Ob man daraus einen neuen Standard entwickeln könne? „Bei aller Euphorie über Videokonferenzen und Home Office sollte man dennoch nicht vergessen, wie wichtig der persönliche menschliche Kontakt sowohl in der Beziehung von Mitarbeitern untereinander wie auch in der Kundenbeziehung ist“, findet er.

Wie können sie dann aussehen, die vieldiskutierten Möglichkeiten für die krisengebeutelte Wirtschaft und Gesellschaft? „Generell wird die Corona-Pandemie den digitalen Wandel verstärken. Was unsere Glasprodukte betrifft“, prophezeit Eisch, „dürfte sich der Trend hin zum Online-Verkauf merklich steigern.“ Ein Segen eindeutig – mit Einschränkungen: Ohnehin stehe dem stationären Handel, dem traditionellen Ladenverkauf ohne attraktives Konzept oder Erlebnischarakter keine einfache Zukunft bevor. Darüber hinaus fürchtet man in Frauenau, „dass die Welt nach Ende der Corona-Krise schnell wieder zum Status quo ante zurückkehren will und keine nachhaltigen Veränderungen in punkto Solidarität, Entschleunigung oder Co2-Einsparung vornimmt.“ Hier wären wir also wieder angekommen beim Thema Eigenverantwortung, das Eberhard Eisch so hochhält.