Die vergangenen Wochen haben unsere Welt zum Stillstand gebracht: Geschäfte, Schulen und Kitas wurden geschlossen, Veranstaltungen abgesagt, Büros und Produktionshallen standen leer. Trotz erster Lockerungen greifen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie immer noch massiv in unser aller Leben ein. Das Regionalmanagement der ARBERLAND REGio GmbH hat nachgefragt, wie die Betriebe unseres Technologienetzwerkes die Krise erleben – und ob es ihnen gelingt, trotz aller Widrigkeiten positiv in die Zukunft zu blicken…
Den Umständen entsprechend gut erscheint die Stimmung bei der Firma LINHARDT. Als einer der führenden Verpackungshersteller Europas produziert das Unternehmen mit seinen rund 1.350 Mitarbeitern mehr als drei Millionen Packmittel an drei deutschen und einem internationalen Standort. Die Mitarbeiter am Standort Viechtach seien „motiviert und einsatzbereit“, so Geschäftsführer Johannes Schick. „Dies hängt vor allem damit zusammen, dass ohne Unterbrechungen produziert werden konnte und es dank der getroffenen Vorkehrungen keine Infektionen gab. Durch transparente Kommunikation wussten die Kollegen zudem, wie sie mit der Situation umgehen sollten, um sich und ihre Mitmenschen zu schützen.“
Insgesamt ist die LINHARDT-Familie trotz physischem Distanzgebot noch näher zusammengerückt: „Dies war notwendig, um die Funktionsweise der Geschäftsprozesse zu gewährleisten. Gleichzeitig haben die Menschen spürbar begonnen, sich wieder auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens zu konzentrieren – die eigene Gesundheit und Zeit mit ihren Familien. Die Flexibilisierung der Arbeitszeiten wird künftig sicher weiter zunehmen und an Bedeutung gewinnen.“
Der vielfach prognostizierten Verringerung des ökologischen Fußabdrucks steht Schick gespalten gegenüber: „Im Hinblick auf Industrie und produzierendes Gewerbe würde ich diese als vorübergehend einstufen, da all jene Unternehmen, die schließen mussten, nun wieder ‚Vollgas‘ geben wollen. Nicht anders sieht es in Sachen Flugverkehr aus, wenn die Menschen sich nach den Reisebeschränkungen wieder auf internationale Flüge einlassen.“ Die größte Nachhaltigkeit prognostiziert er im Bereich Home Office bzw. der Reduzierung von Geschäftsreisen zugunsten digitaler Kommunikationsmöglichkeiten: „Wir selbst haben die Erfahrung gemacht, dass nicht alle Meetings face-to-face stattfinden müssen, sondern auch Video- oder Telefonkonferenz zu befriedigenden Resultaten führen – solange sie allein dem Austausch dienen. Parallel dazu steigen dürften die Investitionen in E-Kommunikation sowie IT- und Digitalisierungsmaßnahmen. Für tragende Entscheidungen wird die Präsenz der jeweiligen Mitarbeiter aber weiterhin unerlässlich sein. Das alles sind wertvolle Erkenntnisse aus der Krisenzeit, von denen es mich wundern würde, wenn Unternehmen sie ungenutzt ließen.“