Nachgefragt bei den Technologieführern im ARBERLAND: Zwiesel Kristallglas, Prof. Dr. Andreas Buske

Kategorie: AllgemeinesAutor: Teresa KaißE-Mail: tkaiss@arberland-regio.de

Prof. Dr. Andreas Buske, Vorstandsvorsitzender

Die vergangenen Wochen haben unsere Welt zum Stillstand gebracht: Geschäfte, Schulen und Kitas wurden geschlossen, Veranstaltungen abgesagt, Büros und Produktionshallen standen leer. Trotz erster Lockerungen greifen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie immer noch massiv in unser aller Leben ein. Das Regionalmanagement der Kreisentwicklungsgesellschaft ARBERLAND REGio GmbH hat bei den Betrieben seines Technologienetzwerkes nachgehorcht, wie sie die Krise erleben – und ob es ihnen gelingt, trotz aller Widrigkeiten positiv in die Zukunft zu blicken…

Auf die Frage „Wie geht es Ihnen?“ reagiert Prof. Dr. Andreas Buske, Vorstandsvorsitzender der Zwiesel Kristallglas AG, in diesen Tagen zögerlich: „Wenn ich jetzt sage gut, dann würden Sie mir das sicher nicht glauben“, erklärt er. „Natürlich leidet die Stimmung im Unternehmen, bei allen MitarbeiterInnen, gleich ob sie in der Produktion, in der Verwaltung oder im Vorstand tätig sind. Ängste kommen auf, Fragen entstehen, jeder ist auch persönlich von Einschnitten betroffen. Keine der Entscheidungen, die man in solch einer Zeit als Unternehmer trifft, ist leicht. Dennoch versuchen wir, positiv, nach vorne gerichtet zu handeln und mit jedem Schritt, den wir zurück in die Normalität gehen, auch ein Stück weit Zuversicht zu vermitteln.“ Bis die Wirtschaft wieder auf dem Status quo ante angelangt sei, werde nun viel Geduld erforderlich sein, befürchtet er.

Bei allen Herausforderungen habe die Krise aber auch viel Positives im Unternehmen bewirkt: „Ein Beispiel hierfür ist der Start unseres neuen Onlineshops, der wesentlich schneller als ursprünglich geplant umgesetzt werden konnte“, berichtet der 51-Jährige. „Zudem haben wir während der Pandemie gemeinsam mit unserem Partner, der Onlineagentur active value, die neue Plattform ‚Local Foodlovers‘ gegründet. Hier können sich Bars, Winzer und Gastronomiebetriebe kostenlos registrieren und auf ihr Angebot aufmerksam machen.“ Ziel sei es, diese besonders stark getroffene Branche zu unterstützen. „Ich bin stolz auf mein Team und auf unsere Kunden, wie gut die Zusammenarbeit hier stattgefunden hat“, freut sich der Vorstandschef.

Bereits vor der Pandemie habe es bei Zwiesel Kristallglas die Möglichkeit zum Homeoffice gegeben. „Dies erwies sich als äußerst vorteilhaft, da wir das gesamte Team kurzerhand nach Hause schicken konnten – die technische Ausstattung war ja vorhanden. Zudem haben wir festgestellt, dass heutzutage viele Dinge nicht mehr zwingend mit einer Anwesenheit vor Ort geregelt werden müssen. Telefon- oder Videokonferenzen haben sich sehr gut bewährt und werden auch künftig eine größere Bedeutung erfahren. Nichtsdestotrotz ist der direkte, persönliche Kontakt zu Kunden und MitarbeiterInnen unersetzlich“, meint Prof. Dr. Buske.

Überhaupt seien die Menschen, so stellt der fünffache Vater fest, während der Krisenmonate spürbar näher zusammengerückt – „Im übertragenen Sinne natürlich“, ergänzt er augenzwinkernd: „Wenn Alltag, Hektik und Zeitdruck so plötzlich von uns abfallen, bietet das die Möglichkeit zum Innehalten und Nachdenken, eine Chance, um zu überprüfen, ob der Weg, den wir gehen, richtig ist oder ob wir korrigieren, nachjustieren müssen.“